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Fachrepositorium Recht

Die Challenge ist es, gemeinsam ein Fachrepositorium für die schweizerische Rechtswissenschaft aufzubauen.

Ausgangslage

In der Schweiz hat jede Universität oder Fachhochschule ihr eigenes institutionelles Repositorium, das Zugriff auf die Forschungsergebnisse der jeweiligen Institution gewährt (z.B. https://www.zora.uzh.ch/, https://alexandria.unisg.ch/, https://boris.unibe.ch/). Daneben gibt es internationale Forschungsdatenbanken, auf denen wissenschaftliche Beiträge geteilt werden können (z.B. https://www.researchgate.net/ und https://www.academia.edu/). Sodann sind rechtswissenschaftliche Beiträge auch andernorts im Internet abrufbar, etwa auf den Webseiten der Professorenschaft, der Anwaltskanzleien oder den Verlagen, meist aber ohne (nützliche) Suchfunktion. Es gibt somit zig Orte im Internet, an welchen frei verfügbare Beiträge zum Schweizer Recht verstreut abgelegt werden.

Problem und Lösung

Viele Texte zu juristischen Themen sind damit zwar irgendwo im Internet frei verfügbar, die geneigte Leserin und der geneigte Leser findet sie aber (innert vernünftiger Zeit) nicht. Denn es fehlt an einer zentralen (d.h. institutionsübergreifenden), fachspezifischen, frei und kostenlos zugänglichen Datenbank, um das brachliegende Potential der bereits frei verfügbaren juristischen Texte zu nutzen.

Das möchte das fachspezifische Repositorium für die schweizerische Rechtswissenschaft ändern. Mit der vorliegenden Challenge soll eine solche zentrale Rechercheplattform www.repositorium.ch für (Open Access zugängliche) juristische Texte in der Schweiz aufgebaut werden. Die Domain www.repositorium.ch habe ich bereits erworben.

Vorteile

Der Vorteil von Repositorium.ch als zentraler und schweizweiter Plattform liegt auf der Hand: Repositorium.ch ermöglicht es, juristische Texte an einem einzigen Ort zu suchen und im Volltext kostenlos abzurufen. Eine solche institutionsunabhängige Plattform ist für die Rechtswissenschaft ideal, publizieren doch im Gegensatz zu anderen Wissenschaftsdisziplinen viele Praktikerinnen und Praktiker, die nicht an einer Hochschule mit den entsprechenden institutionellen Repositorien angebunden sind. Auch eine schweizspezifische Plattform ist sinnvoll und würde von den Benutzerinnen und Benutzern geschätzt werden, da die Rechtswissenschaft im Gegensatz zu anderen Wissenschaftsdisziplinen national orientiert ist: Ausgangspunkt ist in aller Regel das Schweizer Recht und publiziert wird überwiegend in einer Landessprache. Entsprechend kennen auch andere Länder solche (nationalen) Fachrepositorien für die Rechtswissenschaft (z.B. Deutschland sogar deren drei: https://intr2dok.vifa-recht.de, https://opinioiuris.de/ https://osf.io/preprints/lawarxiv), die als Ideengeber für das vorliegende Projekt dienen können. Die Plattform Repositorium.ch soll daher auf die Eigenheiten der Schweiz angepasst sein, etwa bezüglich der Mehrsprachigkeit (Landessprache und Englisch), der schweizerischen juristischen Terminologie, der Klassifikation nach den Schweizer Rechtsquellen/Rechtsgebieten usw.

Anforderungen

Als Anforderungen für die Plattform Repositorium.ch sehe ich insbesondere das Folgende:

  • Auf dem Repositorium.ch sollen die juristischen Texte kostenlos und frei zur Verfügung stehen (Open Access).
  • Die Leserinnen und Leser sollen sich nicht einloggen müssen, um die Beiträge abzurufen.
  • Die Beiträge sollen durch die Suchmaschinen indexiert werden können (damit können Beiträge gegoogelt werden).
  • Die Autorinnen und Autoren der Texte sollen durch eine einfach verständliche Eingabemaske ihren Beitrag und die dazugehörigen Metadaten (Autorenname, Titel der Publikation, Publikationsort, Schlagwörter, Klassifikation etc.) selbst auf Repositorium.ch erfassen.
  • Es ist also nicht vorgesehen, die bestehenden Repositorien in einer einzigen Datenbank zusammenzuführen. Vielmehr soll etwas Neues entstehen.
  • Eine Kontrolle der Daten oder Freischaltung durch Repositiorium.ch ist nicht geplant. Die Verantwortung für die Qualität der Daten liegt mit anderem Worten bei den Autorinnen und den Autoren.
  • Notwendig ist eine Volltextsuche über die von den Benutzerinnen und Benutzer erfassten Metadaten sowie einer Volltextsuche im heraufgeladenen Beitrag.
  • Erforderlich ist schliesslich eine Gliederungsstruktur nach den schweizerischen Rechtsgebieten und -themen.

Technische Lösungsmöglichkeit

Die für Repositorium.ch passende Software wird im Rahmen der Challenge innerhalb des Teams gemeinsam evaluiert werden. Persönlich schlage ich vor, für das Projekt Repositorium.ch keine klassische Repositoriumssoftware einsetzen (wie z.B. DSpace, Fedora, EPrints), sondern eine Plattform, die von den Autorinnen und Autoren ausgeht und ihnen die Möglichkeit gibt, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren (Ausweis der Publikationstätigkeit). Ausgangspunkt soll nach meiner Vorstellung ein Benutzerprofil der Benutzerinnen und Benutzer sein (Profilpage mit Foto, beruflicher Werdegang, fachliche Schwerpunkte, Publikationen, Anbindung mit weiteren sozialen Profilen wie LinkedIn). Als Vorschlag sehe ich etwa die Open Source Software Vivo (https://vivo.lyrasis.org/; Beispiele: https://scholars.library.tamu.edu/vivo/, https://vivo.tib.eu/fis/, https://vivo.brown.edu/, https://scholars.duke.edu/). Jeder Quellcode, der am Open Legal Lab in der Challenge Repositorium.ch entwickelt wird, ist auf Github open source zur Verfügung zustellen. Es ist vorgesehen, als Trägerschaft des Repositoriums einen gemeinnützigen Verein zu gründen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du Teil des Teams Repositorium.ch wirst. Herzlich, Daniel Brugger

Contributed 2 years ago by danielbrugger for Open Legal Lab 2022
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